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Dekantieren

Dekantieren ist der Prozess, bei dem Wein vorsichtig in ein separates Gefäss, meist einen Dekanter, umgefüllt wird, um ihn von Ablagerungen oder Sedimenten zu trennen, die sich im Laufe der Zeit am Boden der Flasche ansammeln können. Zusätzlich zum Trennen des Weins von Sedimenten ermöglicht das Dekantieren eine Belüftung des Weins, wodurch Sauerstoff eingeführt wird. Diese Oxidation kann den Geschmack und das Aroma des Weins verbessern, indem sie flüchtige Verbindungen freisetzt und den Wein weicher macht, insbesondere bei älteren und tanninhaltigeren Rotweinen.


Subskription

Subskription, auch bekannt als En Primeur oder Futures, bezieht sich auf den Kauf von Weinen in Fassform, bevor sie abgefüllt und auf den Markt gebracht werden. Der Wein wird in der Regel ein bis zwei Jahre vor seiner Verfügbarkeit erworben. Durch den Kauf von Wein auf diese Weise können Käufer Weine zu einem niedrigeren Preis erwerben, während Winzer die Möglichkeit erhalten, ihre Produktion im Voraus zu finanzieren. Subskriptionen sind bei hochwertigen Weinen, insbesondere bei Bordeaux-Weinen, verbreitet.


Sulfite

Sulfite sind chemische Verbindungen, die Schwefel enthalten und in der Weinherstellung als Konservierungsmittel verwendet werden. Sie helfen dabei, den Wein vor Oxidation und mikrobiellem Verderb zu schützen. Obwohl Sulfite in geringen Mengen natürlich während des Gärungsprozesses entstehen, werden häufig zusätzliche Sulfite hinzugefügt, um die Haltbarkeit des Weins zu gewährleisten. Einige Menschen können jedoch empfindlich auf Sulfite reagieren und allergische Reaktionen wie Kopfschmerzen oder Atembeschwerden erleben.


Tannine

Tannine sind natürlich vorkommende Verbindungen, die in vielen Pflanzen, einschliesslich Weintrauben, gefunden werden. Sie sind in den Schalen, Kernen und Stielen von Weintrauben sowie in Eichenfässern, in denen Wein gereift wird, enthalten. Tannine verleihen dem Wein eine adstringierende, herbe Note, die oft als Trockenheit im Mund wahrgenommen wird. Sie tragen zur Struktur, dem Mundgefühl und dem Alterungspotenzial eines Weins bei und sind besonders in Rotweinen präsent, da diese einen längeren Kontakt mit den Traubenschalen haben.


Vertikale Weinprobe

Eine vertikale Weinprobe bezieht sich auf das Verkosten von Weinen aus verschiedenen Jahrgängen desselben Weinguts oder derselben Rebsorte. Durch die Verkostung von Weinen aus aufeinanderfolgenden Jahrgängen können Teilnehmer die Unterschiede im Charakter und Geschmack der Weine aufgrund von Variationen in Wetterbedingungen, Weinbaupraktiken und Alterung beobachten. Eine vertikale Weinprobe bietet die Möglichkeit, die Entwicklung eines Weins im Laufe der Zeit zu analysieren und seinen Alterungsprozess besser zu verstehen.


Horizontale Weinprobe

Eine horizontale Weinprobe bezieht sich auf das Verkosten von Weinen aus demselben Jahrgang, jedoch von verschiedenen Weingütern oder Anbaugebieten. Diese Art der Verkostung ermöglicht es den Teilnehmern, die Unterschiede im Charakter und Geschmack der Weine aufgrund von Variationen in Terroir, Weinbautechniken und Weinstil zu vergleichen. Eine horizontale Weinprobe bietet Einblicke in die Qualität eines bestimmten Jahrgangs und hilft dabei, die Besonderheiten der Weine aus verschiedenen Regionen und Weingütern besser zu verstehen.


Barrique

Barrique ist ein Begriff, der ursprünglich aus dem französischen Bordeaux stammt und sich auf ein kleines Eichenfass bezieht, das ein Fassungsvermögen von 225 Litern hat. Diese Fässer werden oft zur Reifung von Weinen verwendet, insbesondere bei hochwertigen Rotweinen und einigen Weissweinen. Während des Reifungsprozesses werden dem Wein Aromen, Tannine und eine gewisse Oxidation verliehen, die den Geschmack und Charakter des Weins verändern. Barrique-gereifte Weine haben oft Noten von Vanille, Gewürzen, gerösteten Nüssen oder Rauch, je nachdem, wie stark das Fass ausgebrannt oder getoastet wurde.


Spätlese

Spätlese ist ein Begriff aus dem deutschen Weingesetz, der «späte Lese» bedeutet und sich auf Trauben bezieht, die später als üblich geerntet wurden. Diese später geernteten Trauben haben in der Regel einen höheren Zuckergehalt, was zu Weinen mit höherem Alkoholgehalt oder Restsüsse führen kann. Spätlese-Weine sind oft fruchtiger und süsser als ihre trockenen Pendants, obwohl sie auch trocken ausgebaut werden können. Dieser Begriff wird hauptsächlich in der deutschen Weinproduktion verwendet, insbesondere bei der Herstellung von Riesling-Weinen.

Quellen und weiterführende Literatur

  1. Robinson, J., & Harding, J. (2015). The Oxford Companion to Wine (4th ed.). Oxford University Press.
  2. MacNeil, K. (2020). The Wine Bible (2nd ed.). Workman Publishing Company.
  3. Zraly, K. (2016). Windows on the World Complete Wine Course: 30th Anniversary Edition. Sterling Epicure.
  4. Johnson, H., & Robinson, J. (2013). The World Atlas of Wine (7th ed.). Mitchell Beazley.
  5. Puckette, M., & Hammack, J. (2018). Wine Folly: Magnum Edition: The Master Guide. Avery.